»Vielleicht ist die Universalgeschichte die Geschichte von ein paar wenigen Metaphern«, spekulierte Jorge Louis Borges in Die Sphäre Pascals.1 Und er spitzte diese Vermutung noch weiter zu: »Vielleicht ist die Universalgeschichte die Geschichte der unterschiedlichen Betonung von ein paar wenigen Metaphern.«
Keine Universalgeschichte soll hier erzählt werden, sondern eine Geschichte über die Wahrnehmung der industriellen und postindustriellen Großstadt. Genauer, eine Geschichte der unterschiedlichen Interpretationen der Stadt als intelligente Maschine. Die Metapher der Smart City ist als Lesart der postindustriellen Stadt momentan dominant. Der Begriff konnte sich gegenüber zahlreichen ähnlichen Wortschöpfungen (Digital City, Wired City, Intelligent City, Programmable City…) durchsetzen.2 Er zielt darauf ab, eine Stadt als Computernetzwerk oder intelligenten Algorithmus aufzufassen, wobei manchmal mehr die Hardware, manchmal mehr die Software in den Vordergrund gerückt wird. Der Sozialgeograph Rob Kitchin erforscht derzeit, »how cities are translated into code, and […] how code reshapes city life.3
Die Metapher der Stadt als intelligente Maschine mag im derzeitigen Diskurs dominant sein, trotzdem steht sie nicht für sich allein. Man denkt Städte eigentlich immer in Metaphern.4 Menschen imaginieren Städte als Wildnis oder Organismus, als Gedächtnis oder Bühne des Lebens. Architekten und Stadtplaner bilden hier keine Ausnahme. Sie sprechen etwa von der Stadtlandschaft und von urbanen Palimpsesten, von Siedlungszellen und der Stadt als Gesamtkunstwerk. Oder alles gleichzeitig. Die Stadt kann gar nicht gedacht werden, ohne dabei ihre unterschiedlichen und häufig auch widersprüchlichen Aspekte in verschiedene Metaphern zu fassen. Das gilt, wie George Lakoff und Mark Johnson in ihrem bekannten Buch Metaphors We Live By 1980 dargestellt haben, für alle komplexen Konzepte, neben der Stadt etwa die Liebe oder der Krieg.
Max Black hat angedeutet, dass Metaphern wie die Spitze eines Eisbergs auf tiefer liegende Modelle oder Paradigmen hinweisen.5 Metaphern in Fachdiskursen zu untersuchen ist also mitnichten eine literaturwissenschaftliche Fingerübung. Ganz im Gegenteil: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Stadtmetaphern und architektonischen bzw. urbanistischen Konzepten. »Neue Metaphern haben die Kraft, neue Realitäten zu schaffen«, schreiben Lakoff und Johnson. »Dieser Prozess kann an dem Punkt beginnen, an dem wir anfangen, unsere Erfahrungen von einer Metapher her zu begreifen, und er greift tiefer in unsere Realität ein, sobald wir von einer Metapher her zu handeln beginnen.«6 Wenn ich ein Slum als »Krebsgeschwür« verstehe, das die Gesundheit der Gesamtstadt bedroht, werde ich anders agieren, als wenn ich den gleichen Slum als gefährdetes »Biotop« deute, dessen ökologisches Gleichgewicht nicht gestört werden darf. Metaphern strukturieren die Wahrnehmung und bestimmen dadurch sowohl die Probleme als auch deren mögliche Lösungen.7 Darin liegen einerseits Gefahren, da solche Bilder unreflektierte Zuschreibungen beinhalten und den Blick verengen. Aber andererseits bergen Metaphern ein enormes kreatives Potential, wie im Folgenden verdeutlicht werden soll.
Die drei Konzepte Stadt – Maschine – Lebewesen, die die Metapher der Stadt als denkende Maschine konstituieren, sind seit geraumer Zeit über gegenseitige metaphorische Beziehungen miteinander verbunden. Die »Stadt als Maschine« gewann in der Moderne besondere Bedeutung, während die »Stadt als Lebewesen« auf antike Traditionen zurückgeht. Dabei sind über Metaphern hergestellte Beziehungen niemals einseitig. Max Black hat darauf hingewiesen, dass Metaphern nicht vorhandene »Ähnlichkeiten« abbilden, sondern diese überhaupt erst herstellen, indem sie verschiedenartige Dinge zueinander in Beziehung setzen. Die Interpretation der Metapher »homo hominem lupus« hängt sowohl von den Bedeutungen ab, die ich Menschen, als auch von denen, die ich Wölfen zuschreibe. Durch die Metapher werden einige Aspekte beider Konzepte betont, andere unterdrückt. Die Metapher organisiert so unsere Ansichten sowohl über Menschen als auch über Wölfe.8
Es ist also gar nicht so verwunderlich, dass die Analogien, von denen hier die Rede sein wird, nicht nur das Denken von Architekten über Städte betreffen, sondern auch das Denken von Medizinern über den menschlichen Körper und das Verhältnis zwischen Körper und Geist, oder das Verständnis von Maschinen. Der Diskurs über Städte integriert über Metaphern Konzepte aus anderen Disziplinen und gibt auf diesem Wege auch Ideen in andere Disziplinen weiter. Alle drei Konzepte – Stadt, Maschine und Lebewesen – waren im Betrachtungszeitraum großen Veränderungen unterworfen. So versteht man unter einer Maschine heute nicht mehr das gleiche wie während der industriellen Revolution. Bedeutungsverschiebungen und Transfers sollen im Folgenden in fünf Schritten skizzenhaft nachgezeichnet werden.
1. Stadt als Maschine
Unter einer Maschine wird im Allgemeinen eine menschengemachte Anlage verstanden, die Stoffe, Energie oder Information wandelt, transportiert oder speichert. Mechanische Maschinen nehmen Antriebsenergie auf und wandeln diese in Bewegungsabläufe um. Solche Maschinen wurden schon lange vor der Industrialisierung konstruiert. Leonardo da Vinci zeichnete zum Beispiel Wasserpumpen und Apparate, die den alten Menschheitstraum vom Fliegen erfüllen sollten.
Schon der antike Philosoph Lukrez hatte von der machina mundi, der »Weltmaschine«, gesprochen, und im Mittelalter wurde der Kosmos als Maschine eine zentrale theologische Metapher.9 Dies wurde motiviert durch die im 14. Jahrhundert eingeführten mechanischen Uhrwerke. Deren technische Vollkommenheit, die Regelmäßigkeit ihres Ganges und das nahtlose Ineinandergreifen der einzelnen Rädchen und Federn prädestinierte sie zur Metapher für das göttliche Universum. Die Metapher integrierte theologische Dogmen und die aufkommenden naturwissenschaftlichen Anschauungen, wodurch sie noch an Bedeutung gewann. Dem Naturforscher Robert Boyle offenbarte sich Gott 1686 im Universum, das von seinem Schöpfer so klug ersonnen sei, wie die Uhr des Straßburger Münsters.10 Gottfried Wilhelm Leibnitz griff die Uhrwerks-Metapher 1715 ein weiteres Mal auf, wobei er die Weltuhr gleichzeitig – und hier schließt sich der Kreis – als große Stadt auffasste.11
Die Architekten des frühen 20. Jahrhunderts hatten beim Gedanken an Maschinenstädte die Maschinen des Industriezeitalters vor Augen – Dampfmaschinen, Lokomotiven, Autos, Fabriken. Man denke nur an die Abbildungen von Autos und Ozeandampfern, die der Architekt Le Corbusier in seinem berühmten Manifest Vers une Architecture (1923) zeigte. Verbrennungsmotor, Elektrizität und Dampfmaschine – das Symbol der industriellen Revolution – hatten das Maschinenbild nachhaltig verändert. Die drastisch gesteigerte Effizienz veränderte nicht nur die Produktionsweisen, sie ging auch einher mit einer tiefgreifenden Umgestaltung der Gesellschaft: Großstädte, Industrieproletariat, Massenkultur. Der Berliner Stadtbaurat Martin Wagner schrieb 1929: »Diese Masse, die wir heute in der Gestalt von Wohnhäusern zu formen haben […] will fettlos in Erscheinung treten, wie ein Flugzeug, eine D-Zug-Lokomotive, ein Motor usw.«12 Die modernen Architekten bewunderten Maschinen für ihre Effizienz und Stärke – und für die aus der Funktion abgeleitete Form jenseits des tradierten künstlerischen Kanons.
Le Corbusier lieferte paradigmatische Entwürfe, in denen er Rasterpläne mit freistehenden Hochhäusern und Hochstraßen kombinierte. Stanislaus von Moos interpretierte Le Corbusiers Ville Contemporaine von 1922 als gigantische Autofabrik: »The metaphors that come to mind relate to the machine. The project looks like a giant motor, an accumulator of sorts or an air-filtering device that serves to heat, to cool or perhaps just to disinfect. […] More adequate perhaps, given the dimensions at stake, is the image of the factory: the whole presents itself as a colossal industrial plant with a huge assembly line in its central axis, where everything depends on punctuality and order […]. Indeed the city is a metaphor of the Ford plant itself, as it looked around 1920, with its factory-owned railway bringing coal to the blast furnaces in much the same way as the Voisins and Delages bring the businessmen to their offices in Le Corbusier’s diorama view.«13 Diese Interpretation erscheint überzeugend. Viele andere Maschinenstadt-Utopien wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Sie sind zu zahlreich, um hier auch nur aufgezählt zu werden.
Interessanterweise überlebte trotz dieser kraftvollen Neuinterpretation der Maschinenmetapher auch die viel ältere theologisch inspirierte Uhrwerks-Assoziation. So schrieb Le Corbusier 1925 in Urbanisme: »Die Menschen scheinen im allgemeinen wie Zahnräder einer Maschine eine genau vorgeschriebene Bahn zu verfolgen. Ihre Arbeit ist regelmäßig, […] ihr Stundenplan ist unerbittlich exakt.«14 Offensichtlich bedingen neu eingeführte Bedeutungsebenen bei tradierten Metaphern mitnichten, dass die alten Bedeutungen gleichzeitig verlöschen.
Die Metapher der Stadt als Maschine impliziert, dass nicht Künstlerarchitekten, sondern rational kalkulierende Ingenieure gefordert sind. Sigfried Giedion betrachtete in Raum, Zeit, Architektur (1941) die »Stadt als technisches Problem«.15 In dieser Formulierung kommt die Überzeugung der Moderne zum Ausdruck, dass man jedes Problem exakt wissenschaftlich definieren und auch mit technischen Mitteln lösen kann. Unter Federführung von Le Corbusier und Giedion wurde auf dem vierten CIAM-Kongress (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne) 1933 in der Charta von Athen die Vision einer »Funktionellen Stadt« entwickelt. Besonders wichtig erschien den Architekten eine saubere Trennung der Funktionen: in Wohnen, Arbeiten, Erholung und Verkehr. Diese Metapher gewann große Bedeutung im Zuge des Wiederaufbaus zerbombter Städte nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch regten sich zunehmend Zweifel. Die Journalistin Jane Jacobs beschrieb in The Death and Life of Great American Cities (1961) Le Corbusier nicht als kühnen Techniker, der die Probleme der Menschheit löst, sondern als Kind, das mit technischem Spielzeug um die Aufmerksamkeit der Mutter buhlt.16 Die reduktionistische Auffassung der modernen Architekten verkenne die komplexe Realität großer Städte. Es sei ein Irrglaube, Städte nach Funktionen in Gebiete einteilen zu können, wie es die Planer des CIAM versucht hätten. Eine städtische Straße diene etwa nicht nur dem Verkehrsfluss, sondern auch der Kinderbetreuung, der Sicherheit, dem öffentlichen Leben, der zufälligen sozialen Begegnung und dem Handel. Man könne getrost aufhören, nach einfachen Strukturen zu suchen. Stattdessen müsse man das scheinbare Chaos der Großstadt als System organisierter Komplexität verstehen, wie es die Naturwissenschaften vorgemacht hätten.17 Jacobs’ Interpretation der Stadt als komplexes System wurde schon bald zum Standard, doch dazu später mehr.
2. Stadt als belebte Maschine
Ganz so eindimensional wie von Jacobs kritisiert war die Maschinenstadt nicht. Le Corbusier nannte Paris einen »Motor mit Grippe« und verglich städtische Transportsysteme mit dem menschlichen Blutkreislauf.18 Der Architekt Hannes Meyer schrieb 1928: »bauen ist ein biologischer vorgang. (…) elementar gestaltet wird das neue wohnhaus nicht nur eine wohnmaschinerie, sondern ein biologischer apparat für seelische und körperliche bedürfnisse.«19
Im Allgemeinverständnis wachsen natürliche Organismen von selbst, während technische Apparate menschengemacht sind. Ein »biologischer Apparat«, das erscheint zunächst als Katachrese. Man muss sich die Wechselseitigkeit der Metapher vor Augen führen. Le Corbusier und seine Kollegen sahen Maschinen als lebende Organismen, und der Arzt Fritz Kahn publizierte 1926 eine Reihe von Bildbänden namens Das Leben des Menschen, in der er biologische Vorgänge als technische Abläufe visualisierte. Eine gefeierte Darstellung namens »Mensch als Industriepalast« erklärt den Stoffwechsel: unter anderem werden kleine Sauerstoffkugeln von Seilbahnen zu einem Kolbenmotor (dem Herzen) transportiert.
Technische Metaphern prägten bis heute das Alltagsverständnis des menschlichen Körpers. Die Verbindung zwischen der Organismus- und der Maschinen-Metapher ist offensichtlich die optimal abgestimmte Funktion der einzelnen Teile. Der Ausdruck »Organismus« meint in der Biologie und Medizin ein individuelles Lebewesen; das kann eine Pflanze, ein Tier oder ein Mikroorganismus sein. Die Wortherkunft vom griechischen Organon (»Werkzeug«) verdeutlicht, dass dieses Lebewesen als ein abgeschlossenen System aus mehreren Organen gedacht wird, die sich wie eine perfekt konstruierte Maschine zu einem Ganzen fügen, das mehr ist als die Summe seiner Teile.20
Und um die Dreiecksbeziehung zu vollenden, sei hinzugefügt, dass die Analogie zwischen Körper und Stadt eine Tradition hat, die in die Antike zurückreicht. Platon hatte den menschlichen Körper mit einer befestigten Stadt verglichen.21 Der Architekt Francesco di Giorgio Martini formulierte das Bild im 15. Jahrhundert aus: eine Stadt solle wie ein großer Mann organisiert sein: der Kopf (die Burg) regiert den Körper, die Kathedrale ist dessen Herz und der (Markt-)Platz der Nabel, von dem aus die Stadt ernährt wird.22
Diese Analogie wurde von Seiten der Medizin gegen Ende des 19. entsprechend einem gewandelten Körperbild aktualisiert. Während der anatomisch gegliederte Körper hierarchische Unterschiede in der Organisation betonte, dachte sich der Arzt Rudolf Virchow den Körper als liberalen Staat. Die vielen Zellen des menschlichen Organismus seien gleichsam die Bürger, Individuen, aus denen sich die »Republik« Körper zusammensetze.23
Im Städtebaudiskurs des 20. Jahrhunderts überlagern sich die Metaphern der zellenförmigen und der organisch gegliederten Stadt. Von besonderer Bedeutung war die Zirkulationsmetapher, die den fließenden Verkehr als Blutkreislauf und die Straßen als Adern interpretierte.24 Der Verkehr sollte fließen – ob im Blutkreislauf oder auf einem Förderband. Dieses Einhergehen von Natur und Technik wurde von den Akteuren nicht weiter kommentiert, also offensichtlich nicht als erklärungsbedürftig empfunden.
3. Stadt als beseelte Maschine
Auch der Philosoph René Descartes sprach 1641 von der »Körpermaschine« (la machine du corps humain).25 Der Philosoph sah jedoch zwischen Körper und Maschine einen gravierenden Unterschied: den Geist bzw. das Bewusstsein. Geist wohnt nur dem menschlichen Körper inne, während eine Maschine nach klassischer Definition keinen eigenen Willen hat. Sie gehorcht ganz dem Willen dessen, der sich ihrer bedient. Die Maschinen-Metapher betont also die cartesianische Trennung zwischen Körper(maschine) und Geist.
Le Corbusier sprach ganz selbstverständlich von der »Seele der Stadt«.26 Dass eine Stadt eine Seele haben müsse, darin war man sich weitgehend einig. Der Kulturhistoriker Egon Friedell beschrieb 1912 das im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen so junge Berlin als »wundervolle Maschinenhalle« und »riesiger Elektromotor«, dem jedoch vorläufig noch die Seele fehle.27
Der Architekt Frank Lloyd Wright imaginierte 1901 in einer geradezu halluzinatorischen Passage den Blick auf die nächtliche Großstadt, als Blick auf ein großes Monster, dessen Fleisch sich ins Unendliche ausbreite. Ihr Nervenknoten sei die Kraftwerkzentrale, die die unablässige Produktion in Stahlwerken und Autofabriken steuere. Wright schließt: »[…] and the roar! – how the voice of this monstrous thing, this greatest of machines, a great city, rises to proclaim the marvel of the units of its structure […] Thus is the thing into which the forces of Art are to breathe the thrill of ideality! A SOUL!«28 Für Wright kann nur die Kunst der Stadt eine Seele geben, denn sie erhebt die Architektur über die schiere Technik.
Die Stadt wird personifiziert – und kann also eine Seele haben und einen eigenen Willen entwickeln. Die Metapher einer willentlich agierenden Stadtmaschine fasste die ungeheure Dynamik der rasant wachsenden neuen Großstädte, die neuen Dimensionen und Geschwindigkeiten. In der frühen Großstadtliteratur adressiert das Bild des Maschinenmonsters den ungebremsten Kapitalismus, das Zusammenbrechen alter sozialer Ordnungen und Moralvorstellungen, das Wilde, Ungeregelte und die Anonymität des neuen Lebens. In Thea von Harbous Metropolis, der Romanvorlage zum berühmten Stummfilm ihres Ehemanns Fritz Lang (1927), verschlingt die Mutter ihre Kinder: »Die große, herrliche, fürchterliche Stadt Metropolis brüllt auf und verkündet, dass sie Hunger hat nach neuem Menschenmark und Menschenhirn, und das lebendige Futter wälzt sich wie ein Strom in die Maschinensäle.«29
Dieser Aspekt ist zentral für die Großstadt-Metaphern der Moderne, wobei man die Belebtheit der immer größer werdenden städtischen Maschinen zwar forderte, aber gleichzeitig fürchtete. Le Corbusier prophezeite: »Die kommende Stadt hat in sich einen furchtbaren Mechanismus, einen mächtigen Stier, einen Hochofen exakter und zahlloser Maschinen, einen gebändigten Typhon.«30 Wie sollte man darauf architektonisch reagieren? Der Bestie huldigen, sie zähmen oder gar sie töten? Eine Großstadt (namentlich, Paris) städtebaulich gestalten, hieß für Le Corbusier eine »fürchterliche Schlacht« liefern. »Alles Schlag auf Schlag, atemlos, um der Bestie die Spitze zu bieten. Die BESTIE, die Großstadt, ist sehr viel stärker als alles dies. Sie braucht nur zu erwachen.« Eine ähnlich kämpferische Metaphorik verwendete eine Generation zuvor Georges-Eugène Haussmann, den Corbusier für seine großen Gesten bewunderte.31
4. Stadt als denkende Maschine
Heute denkt man bei belebten Maschinen im Allgemeinen nicht an monströse Autofabriken. Man denkt an Smartphones oder Schwarmintelligenz. Die Referenzgröße ist der Computer. Die Auffassung von Maschinen hat sich so gravierend verändert, dass man eigentlich gar nicht mehr von »Maschinen« spricht, sondern von »technischen Systemen«. Schon in den 1940er Jahren hatte der Biologe Ludwig von Bertalanffy gefordert, man müsse angesichts der technologischen Entwicklung von Computern in Systemen denken.32 Als »komplexe Systeme« wurden seither so unterschiedliche Sachverhalte wie die Ausbreitungsdynamik von Epidemien und soziale Beziehungen in großen Organisationen beschrieben. Komplexe Systeme sind per Definition dynamisch, offen und selbstorganisierend. Die denkende Maschine ist im Informationszeitalter kein Widerspruch. Ganz im Gegenteil: die Steuerung komplexer Abläufe ist ohne intelligente Maschinen gar nicht mehr denkbar.
Für unsere Belange ist entscheidend, dass man sowohl das Internet, als auch Städte und lebende Organismen systemtheoretisch interpretiert. Die Stadt wurde zur Metapher für Computernetzwerke – und das bereits zu einem Zeitpunkt, als das World Wide Web noch eine ziemlich verwegene Zukunftsvision war. Der Science-Fiction-Autore William Gibson dachte sich »all the data in the world stacked up like one big neon city, so you could cruise around and have a kind of grip on it…«33 Gibson knüpft an eine lange Tradition an, die Architektur einer Stadt als Speichermedium zu betrachten, etwa als Gedächtnis, Archiv oder Geschichtsbuch. Die Stadt als Datenbank ist ein weiteres Glied in dieser langen Kette.34 In seinem 1984 erschienen Roman Neuromancer formuliert Gibson diese für das Internet ganz zentrale Metapher weiter aus: »Cyberspace. A consensual hallucination experienced daily by billions of legitimate operators, in every nation, by children being taught mathematical concepts… A graphic representation of data abstracted from the banks of every computer in the human system. Unthinkable complexity. Lines of light ranged in the nonspace of the mind, clusters and constellations of data. Like city lights, receding.«35
Im Architekturdiskurs mündete das systemtheoretische Denken in utopische Stadtentwürfe. Bausysteme, so dachte man in den 1960er Jahren, würden bald die herkömmlichen Städte ersetzen. Der Architekt Richard R. Dietrich entwickelte das sogenannte METASTADT-System, um Architektur zum integralen Bestandteil eines weltumspannenden »sozio-technischen Gesamtsystems« zu machen.36 Konstruktiv gesehen war die METASTADT ein Raumgitter aus Fertigteilen, aus dem große stadtähnliche Gebilde konstruiert werden konnten.
Dietrich erläuterte seinen Ansatz folgendermaßen: »Ohne größere Vorausinvestitionen kann das Stadtbausystem mit allen seinen Trag- und Ausbauelementen in einem organismenhaft zellulären Wachstumsprozess aufgebaut, immer mehr verdichtet, auf wechselnde Anforderungen eingestellt und schließlich ständig regeneriert werden.«37 Von Prototypen abgesehen, konnte Dietrich sein Konzept allerdings nicht realisieren. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Systemtheorie den Weg bereitet hat, Maschine und Organismus noch stärker in Überlagerung zu denken als je zuvor. Maschinenstädte konnten nun auch organisch wachsen.
Als weiteres Beispiel seien hier die Megastrukturen der japanischen Metabolisten genannt, die dauerhafte Strukturen von monumentalen Dimensionen mit zyklisch veränderbaren Ausbauten vereinen wollten. Das Vorbild war Kenzo Tanges Tokyo Bay Project (1960).
Die utopischen Entwürfe gewannen großen Einfluss auf die Architekturdebatte weltweit.38 Einer von ganz wenigen systemtheoretisch inspirierten Großstrukturen, die je gebaut wurden, ist die Erweiterung der Freien Universität Berlin von den Architekten Georges Candilis, Shadrach Woods und Alexis Josic (1963–80). Sie konzipierten ein »minimum structuring system where individual and group may determine desirable relationships«, wodurch sich im Laufe der Zeit spontane Zentren bilden sollten.39
Zeitgenössische Kommentatoren befanden, das Universitätsgebäude sei weltweit die stimmigste Verwirklichung des Konzepts der Megastruktur und damit das Modell für die »Stadt der Zukunft«.40 Der Euphorie zum Trotz gab es kaum Nachfolger.
Die utopischen Großstrukturen der Boomjahre waren getragen vom Glauben an stetiges Wachstum – eine Zuversicht, die bereits in den 1970ern nachhaltig erschüttert wurde. Die Technologien des 21. Jahrhunderts setzen weniger auf Größe, als vielmehr auf Kleinheit und Beweglichkeit. Die Vorstellung der Stadt als Organismus und denkende Maschine hat dabei keineswegs an Bedeutung verloren. Man denkt Städte nach wie vor als komplexe soziotechnische Systeme. Allerdings imaginiert man diese inzwischen der technischen Entwicklung folgend nahezu immateriell als »a haze of software instructions«.41 Das Bild des Nebels korreliert mit der ungleich bekannteren Metapher des Cloud Computing. Sie suggeriert, dass die neuen Informationstechnologien leicht und flüchtig sind. So liest man etwa auf Wikipedia folgende Passage: »Die hochentwickelte Smart City kann ein Internet of Things and Services sein: Die gesamte städtische Umgebung ist dabei mit Sensoren versehen, die sämtliche erfassten Daten in der Cloud verfügbar machen. So entsteht eine permanente Interaktion zwischen Stadtbewohnern und der sie umgebenden Technologie. Die Stadtbewohner werden so Teil der technischen Infrastruktur einer Stadt.«42 In dieser Perspektive verschwimmen alle Grenzen: der gebaute Stadtraum und sogar die Stadtbürger werden als Teil eines virtuellen Datennetzwerks gedeutet.
Die Smart City ist so attraktiv, weil der Glaube an die »Smartheit« der Informations- und Kommunikationstechnologien tief im allgemeinen Bewusstsein verankert ist. Selbstlernende technische Systeme integrieren Datenmassen (Big Data) und lernen, darin Muster zu erkennen (ihre Bedeutung zu verstehen) und selbständige Entscheidungen zu treffen. Damit wurzelt die Smart City fest in der Maschinenmetapher und auch das Vertrauen in den Fortschritt scheint ungebrochen. Gewandelt hat sich allerdings die dominante Technologie. Kritiker haben darauf hingewiesen, dass die Vorstellung der programmierbaren Stadt impliziert, dass alle Probleme korrekt modelliert und gemanagt werden können, wenn nur genügend Daten vorliegen.43 Ökonomische oder politische Interessen werden ebenso verschleiert wie Interessenskonflikte, in denen Stadtplanung zwangsläufig Position beziehen muss.
Welche Rolle der Architektur und dem öffentlichen Raum in diesem Verhältnis zukünftig zukommt, ist unklar. Soll Architektur, metaphorisch gesprochen, Teil der Hardware bzw. der Infrastruktur sein, geht sie auf im Internet of Things oder bildet sie ein Interface zwischen dem User und den technischem Systemen? Häufig wird die Architektur der Smart City als Teil der technischen Infrastruktur klassifiziert. Der Begriff »Infrastruktur« wurde für den Unterbau von Eisenbahnschienensträngen geprägt. Zum strategischen Begriff wurde er, als 1951 ein sogenanntes »NATO-Infrastruktur-Programm« ortsfeste Anlagen wie Kasernen, Flughäfen und Pipelines forcierte.44 Bald darauf fand der Begriff Eingang in die Planersprache und wurde ausgeweitet auf alle staatlichen Leistungen, die (metaphorisch) als »Unterbau« für »Wirtschafts- und Sozialsysteme« bereitgestellt werden. In diesem Verständnis geht Infrastruktur weit über unterirdische bauliche Versorgungseinrichtungen wie Leitungen, Kanalsystem etc. hinaus und verbindet räumlich-konstruktive Dimensionen mit sozial-ökonomischen. Die scheinbar neutrale Vokabel dockte damit an systemtheoretische Sichtweisen an, sicherlich die entscheidende Komponente für ihre durchschlagende Akzeptanz. Dass die Versuche, Architektur zu einer dynamischen Infrastruktur umzudenken, in der Vergangenheit kaum zu umsetzbaren Ergebnissen geführt haben, habe ich bereits geschildert.
5. Stadt als fühlende Maschine
Die technologische Entwicklung hat noch an anderer Stelle gravierende Konsequenzen für das Verhältnis von Maschinen und Organismen, denn auch Lebewesen werden in zunehmendem Maße technisch erzeugt. Längst sind in Industrienationen fast alle elementaren Lebensprozesse auch bei Menschen mit technischen Mitteln manipulierbar – von der Zeugung bis zum Tod. Die Biologin Donna Haraway hat 1985 in Ein Manifest für Cyborgs die Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts als kybernetische Hybride aus Organismus und Maschinen beschrieben. Die tradierte Dichotomie zwischen Natur und Technik habe sich sich aufgelöst.45
Der Urbanist Matthew Gandy wirbt für die Metapher der Cyborg City.46 Die Attraktivität der Cyborg-Metapher liegt sicherlich darin, dass sie neue Technologien integriert und gleichzeitig an die romantischen Technikfantasien der Moderne anknüpft. In Metropolis war eine riesige mechanische Maschine das Herz eines menschenfressenden Stadtmonsters. Die Science-Fiction-Literatur hat dieses Motiv für die Stadt als intelligentes soziotechnisches System fortgesponnen und den urbanistischen Diskurs um wirkmächtige Bilder bereichert, man denke etwa an den bereits zitierten Roman Neuromancer. Darin interagieren Menschen gleichberechtigt mit digitalen Lebensformen und bewegen sich über neuronale Schnittstellen in zwei parallelen Welten: der Stadt und der Matrix.
Die Optimierung der Schnittstellen zwischen Menschen und Computern ist für die Entwickler aktueller Smart City-Programme ein zentrales Problem. Die Stadt soll nicht bloß denken, sondern mittels entsprechender Sensoren auch fühlen können, ähnlich wie die Replikanten im Film Blade Runner. Vielleicht wird die Metapher der Smart City bald von der Sentinent City abgelöst werden. Über die Ausgestaltung der Interfaces, die Informationen in die »künstlichen Nervensysteme« der Stadt einspeisen, wird kontrovers diskutiert.47 Sind die Stadtbürger eine Datenquelle unter vielen, sollten sie das Urban Operating System in ihrem Sinne regeln können, oder sogar in einem demokratischen Prozess regelmäßig selbst umprogrammieren?
Entwickler von Benutzeroberflächen verwenden oft räumliche Metaphern wie Schwelle, Grenze, Zone oder Grundstück (Website). Kann auch der Stadtraum als Interface gedeutet werden? Der Soziologe Lucius Burckhardt imaginierte 1964 die öffentlichen Plätze einer Stadt als »ein System von Kontaktflächen, Orten des Umsteigens, des Einkaufs, der Begegnung und der freien Wahl des Weges in feinen Verästelungen durch die ganze Bebauung, bald ebenerdig, bald vertikal […]. In diesem Kontaktsystem läge vielleicht das eigentlich Städtische, das wir alle suchen.«48 Burckhardt klingt aus heutiger Sicht geradezu rührend analog, doch könnten seine Gedanken vielleicht Anknüpfungspunkte bieten.
Andererseits gelten für Cyborgs alle technischen Apparate, die die Reichweite des Körpers vergrößern, als Prothesen – nicht nur Hörgeräte, sondern auch Smartphones oder Autos. Man kann die Wohnung mit ihrer künstlichen Klimatisierung, Kanalisation und Verkabelung ebenfalls als technischen Apparat zur Erweiterung des Körpers denken. Gandys Überlegungen zur Cyborg City gipfeln in der Vorstellung des »urban space as a prosthetic extension to the human body«, womit der Stadtraum zum Teil des Körpers eines jeden einzelnen diesen Stadtraum bewohnenden Cyborgs würde.49
Damit schließt sich neuerlich eine Dreiecksbeziehung. Es bleibt festzuhalten, dass Städte/soziotechnische Systeme, Lebewesen/organische Systeme und Maschinen/technische Systeme seit langer Zeit in Analogien gedacht werden. Die Grenzen allerdings scheinen mehr denn je porös. Städte sind Maschinen, Maschinen sind Städte, Lebewesen sind Städte, Städte sind Lebewesen und Maschinen ebenfalls. Das verbindende Konzept ist das »System«. Die nähere Untersuchung zeigt, dass diese dominante Idee durchsetzt ist mit Bruchstücken früherer Bedeutungen. Die Vorstellung der Stadt als belebte, denkende oder fühlende Maschine ist alt, wie hier skizzenhaft – und daher notwendigerweise oft verkürzend zugespitzt – dargestellt wurde. Eine lange Kette von unterschiedlichen Betonungen der Metaphern trägt zu der aktuellen metaphorischen Beziehung bei, reichert sie an und verleiht ihr Gewicht.
- Jorge Luis Borges, »Die Sphäre Pascals«, in: Ders., Essays 1952–1979, München/Wien 1981, S. 10–14, hier S. 10, folgendes Zitat S. 14 (Hervorhebung S.H.). ↩
- Vgl. Rob Kitchin, »The real-time city? Big data and smart urbanism«, in: GeoJournal 2014, H. 79, S. 1–14, hier S. 1. https://www.maynoothuniversity.ie/progcity/wp-content/uploads/2014/02/GeoJournal-Real-time-city-2014.pdf ↩
- http://www.maynoothuniversity.ie/progcity/about/ Vgl. Rob Kitchin, »From a single line of code to an entire city: Reframing thinking on code and the city«, The Programmable City. Working Paper 4, 2014. http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2520435 ↩
- Diesen Umstand habe ich schon früher ausführlich dargestellt. Vgl. Sonja Hnilica, Metaphern für die Stadt. Zur Bedeutung von Denkmodellen in der Architekturtheorie, Bielefeld 2012. ↩
- Vgl. Max Black, »Mehr über die Metapher«, in: Anselm Haverkamp (Hg.), Theorie der Metapher, Darmstadt 1996, S. 379–413, hier S. 396. ↩
- George Lakoff/Mark Johnson, Leben in Metaphern. Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern, Heidelberg 2004, S. 167–168. ↩
- Vgl. Donald A. Schön, »Generative Metaphor. A perspective on problem-setting in social policy«, in: Andrew Ortony (Hg.), Metaphor and Thought, Cambridge 1993, S. 137–163, hier S. 143ff. ↩
- Vgl. Max Black, »Die Metapher«, in: Anselm Haverkamp (Hg.), Theorie der Metapher, Darmstadt 1996, S. 55–79, S. 68, 71f. ↩
- Vgl. Regine Kather, »Gottesgarten, Weltenrad und Uhrwerk. Bilder vom Kosmos«, 1995. www.forum-grenzfragen.de/downloads/kather_gottesgarten.pdf ↩
- Vgl. Robert Boyle, »A Free Inquiry into the vulgarly received Notion of Nature«, in: The Works of the Honourable Robert Boyle, London 1772, Bd. 5, S. 158–254, hier S. 163. ↩
- Vgl. Gottfried Wilhelm Leibnitz, »Streitschriften zwischen Leibnitz und Clarke«, in: Ders.: Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie, Hamburg 1996, Bd. 1, S. 81–182, hier S. 87. Vgl. Kather 1995. ↩
- Zit. in Ludovica Scarpa, Martin Wagner und Berlin, Braunschweig/Wiesbaden 1986, S. 42. ↩
- Stanislaus von Moos, »Le Corbusier, the monument and the metropolis«, in: Columbia documents of architecture and theory: D, 1993, S. 115–137, hier S. 124f. (Hervorhebungen S.H.) ↩
- Le Corbusier: Städtebau, Stuttgart 1979, S. 41. ↩
- Siegfried Giedion, Raum, Zeit, Architektur. Die Entstehung einer neuen Tradition, Zürich/München 1984, S. 455. ↩
- »His city was like a wonderful mechanical toy. (…) It was so orderly, so visible, so easy to understand. (…) No matter how vulgarized or clumsy the design, how dreary and useless the open space (…) an imitation of Le Corbusier shouts ›Look what I made!‹« Jane Jacobs, The Death and Life of Great American Cities, New York 1992, S. 23. ↩
- Vgl. Jacobs 1992, S. 434, 376 ↩
- Le Corbusier 1979, S. 82f., 259. ↩
- Hannes Meyer, »Bauen«, in: Bauhaus, 1928, H. 2, S. 12f. ↩
- Vgl. Hnilica 2012, S. 54ff. ↩
- Vgl. Platon, Timaios, 60a. ↩
- Vgl. Francesco di Giorgio Martini, Trattati di architettura, ingegneria e arte militare. Cod. Saluzziano, 148, fol. 3. Turin, Biblioteca Reale. ↩
- Vgl. Kathrin Sander, Organismus als Zellenstaat. Rudolf Virchows Körper-Staat-Metapher zwischen Medizin und Politik, Univ.-Diss., Heidelberg 2011. ↩
- Vgl. Hnilica 2012, S. 66ff., 76ff. ↩
- René Descartes, Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, Meditation II, VI, 16. ↩
- Le Corbusier 1979, S. 52. ↩
- Egon Friedell, Ecce Poeta, Berlin 1912, S. 260. ↩
- Frank Lloyd Wright, »The Art and the Craft of the Machine«, in: Ders., Writings and Buildings, o.O. 1960, S. 55–7, S. 72f. ↩
- Thea von Harbou, Metropolis, Frankfurt/M. u.a. 1984, S. 26. ↩
- Le Corbusier 1979, S. 57. Folgendes Zitat S. 134. ↩
- Haussmann hatte der Stadt mittels einer großen, zentralen Schneise den Bauch aufgeschlitzt, und sie nach eigenen Worten geradezu »ausgeweidet«. Georges Eugène Haussmann, Mémoires. Grands Travaux de Paris, Paris 1893, S. 54. ↩
- Ludwig von Bertalanffy, General System Theory. Foundations, Development, Applications, New York 1973, S. 3f. ↩
- William Gibson, Mona Lisa Overdrive, 1988, http://www.voidspace.org.uk/cyberpunk/monalisa.shtml (Hervorhebung S.H.) ↩
- Vgl. Sonja Hnilica, »Gedächtnis Stadt. Eine schwierige Metapher«, in: Fakultät Architektur und Raumplanung (Hg.), Stadt: Gestalten. Festschrift für Klaus Semsroth, Wien 2011, S. 10–15. ↩
- William Gibson, Neuromancer, 1984, http://vxheaven.org/lib/mwg01.html Gibson prägte die Metapher des cyberspace 1982. Die erste Worthälfte bezieht sich auf den Begriff »Kybernetik«, den der Mathematiker Norbert Wiener 1947 für die Steuerung komplexer Systeme prägte (abgeleitet von griech. Kybernétes, »Steuermann«). ↩
- Richard R. Dietrich, »Metastadt. Ein Versuch zur Theorie und Technik des Mensch-Umwelt-Systems«, in: Deutsche Bauzeitschrift, 1969, H. 1, S. 4–17. ↩
- Richard R. Dietrich, »Metastadtprojekt 1 1965–66. Ein Beispiel«, in: Deutsche Bauzeitschrift, 1969, H. 1, S. 18–21, hier S. 19. ↩
- Zu Bausystemen, Megastrukturen und Systemtheorie vgl. Sonja Hnilica, »Systeme und Strukturen. Universitätsbau in der BRD und das Vertrauen in die Technik«, in: Wolkenkuckucksheim 2014, H. 33, S. 211–233. http://cloud-cuckoo.net/fileadmin/issuesen/issue33/articlehnilica.pdf ↩
- Jürgen Joedicke (Hg.), Candilis * Josic * Woods (= Dokumente der modernen Architektur, Bd. 6), Stuttgart 1968, S. 208. ↩
- Chris Abel, »Evolutionary planning”, in: Architectural Design, 1968, S. 563–564, hier S. 564. ↩
- Ash Amin/Nigel Thrift, Cities. Reimagining the Urban, Oxford 2002, S. 125. ↩
- https://de.wikipedia.org/wiki/Smart_City ↩
- Vgl. Shannon Mattern, »Methodolatry and the Art of Measure«, in: Places Journal, November 2013. https://placesjournal.org/article/methodolatry-and-the-art-of-measure/ ↩
- Dirk van Laak, »Der Begriff der ›Infrastruktur‹ und was er vor seiner Erfindung besagte«, in: Archiv für Begriffsgeschichte 1999, H. 41, S. 280–299. ↩
- Donna Haraway, »Ein Manifest für Cyborgs. Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften«, in: Dies., Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen, Frankfurt/M. 1995, S. 33–72. ↩
- Matthew Gandy, »Cyborg Urbanization: Complexity and the Monstrosity in the Contemporary City«, in: International Journal of Urban and Regional Research, 2005, H. 29/1, S. 26–49. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1468-2427.2005.00568.x/pdf ↩
- Shannon Mattern, »Interfacing Urban Intelligence«, in: Places Journal, April 2014. https://placesjournal.org/article/interfacing-urban-intelligence/ ↩
- Lucius Burckhardt, »Stadtform, Lebensform und Urbanität«, in: Institut für Städtebau und Wohnungswesen der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung München (Hg.), Städtebauliche Beiträge, 1964, H. 2, S. 1–8, hier S. 7. ↩
- Gandy 2005, S. 29 ↩
Wow, wie spannend! Vielen Dank für diesen elaborierten Beitrag!