Sound and the City

»Da müssen Strassennamen zu dem Irrenden so sprechen wie das Knacken trockner
Reiser und kleine Strassen im Stadtinnern ihm die Tageszeiten
wie eine Bergmulde widerspiegeln.«
Walter Benjamin, Berliner Kindheit um Neunzehnhundert

Wie verirrt man sich in Zürcher Escher-Wyss-Quartier? Der modale Wechsel vom Ohr zum Auge, den Walter Benjamin bei seinem Transfer von der Natur- zur Stadtlandschaft vornimmt, war Anlass für eine Art (unspektakulärem) Dérive, schnelle Übergänge zwischen verschiedenen Ambiancen des Quartiers produzierend: Herleitung durch Abirrung.

Die gut zwei Dutzend Orte, an die das kleine Dérive führten, waren aus visuellen Gründen ausgewählt: Es handelt sich um die Standorte des Sommerfestivals »Art and the City«: Kunst im öffentlichen Raum war im ganzen, stark in Entwicklung begriffenen Gebiet aufgestellt. Die Standorte wurden mit einem Aufnahmegerät besucht, teilweise unter Begleitung von Partnern (Dank an Andres Bosshard, Gary Berger), mit denen die Charakteristiken der entsprechenden Soundscapes diskutiert wurden.

Karte3
Die Fieldrecordings sind in ihrer Alltäglichkeit kaum zu übertreffen – und doch tut sich in ihnen ein Reichtum auf, der Sinnfragen ins Leere laufen lässt. Während die Kunst in der Zwischenzeit abgeräumt ist, klingt es dort weiter.

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