Viele Gastrobetriebe im Quartier sind seltsame Zwitter zwischen Firmenkantine und öffentlichem Restaurant. Sie befinden sich in Hochparterres oder Dachgeschossen, versteckt in Büro- oder Industriegebäuden, Öffnungszeiten 8 bis 20 Uhr.
Die aussergewöhnliche Gastronomieversorgung gibt ein Thema vor, das alle Personen im Quartier betrifft: Sie müssen essen; irgendwo kaufen oder bestellen sie Nahrungsmittel oder Gerichte, irgendwo essen sie, zu Hause oder im Büro, im Restaurant, auf dem Platz oder am Fluss.
Wir befragen Passantinnen und Passanten in mehreren Schritten.
Wir erstellen eine rudimentäre Karte des Quartiers und lassen die befragten Personen jene Orte eintragen, an welchen sie schon gegessen oder essen gekauft haben. Dann fragen wir sie nach den Eigenschaften dieser Orte.
Nun machen die Befragten eine Zeichnung zum Thema »Ich und das Quartier«. Während des Zeichnens erzählen sie. Wir machen Notizen. Zum Schluss wird die Zeichnung betitelt. Dann fragen wir nach dem Protagonisten der Zeichnung. Der Protagonist kann alles sein, eine Person, ein Gegenstand, ein Gefühl oder eine Stimmung.
Danach wird der Protagonist charakterisiert: welche Farbe, Form, Konsistenz hat er? Welchen Geruch, welchen Geschmack? Was für ein Geräusch macht er und welche Bewegungsart ist für ihn typisch? Wie alt ist er und wie teuer? Was ist seine geografische Herkunft und seine politische Position?
Zum Schluss bitten wir die Befragten um einige wenige persönliche Daten, um die Angabe ihres Lieblingsessens und den schönsten Ort, an dem sie je gegessen haben.
Aus den gesammelten Daten entwickeln wir Escher-Wyss-Gerichte, die wir für die Befragten kochen und ihnen an ausgewählten Orten im Quartier servieren wollen. Nur eine der acht befragten Personen willigt ein und kommt zum Lunch.
Die Gerichte für die anderen bereiten wir trotzdem zu und essen sie selbst, mitten auf dem Turbinenplatz.